Nach unseren Feststellungen will das Raumentwicklungskonzept drei Bilder der Zukunft aufzeigen:
Obgleich wir diese vorgenommene Gliederung grundsätzlich begrüssen, möchten wir uns in der Folge, vorbehältlich dreier allgemeiner Bemerkungen vorab, darauf beschränken, zu «Cham als Perlensammlung» etwas zu sagen.
Zunächst fällt allerdings auf, dass das Konzept mit eher abstrakten Begriffen operiert und in seinen Aussagen recht unverbindlich verbleibt, was bei Langzeitkonzepten wohl teilweise unvermeidbar ist, den Betrachter aber auch etwas hilflos und mit vielen Fragen stehen lässt. Den Fachleuten unserer Vereinigung fiel sodann auf, dass das gesamte Konzept keinerlei Ansätze für «ökologisches Bauen» enthält. Positiv vermerken wir die im Konzept vermittelte Absicht, künftig grundsätzlich keine neuen Einzonungen von Bauland vorzunehmen, und wir unterstützen dies voll und ganz.
Cham ist Trägerin des Wakkerpreises. Die Stadt hat diesen Preis damals verdient und hat einige Perlen vorzuweisen. In der jüngeren Vergangenheit wurde, unter anderem durch Entlassungen von Vorzeigeobjekten aus Inventar und/oder Schutz, etwas vom Lack der Wakkerstadt abgekratzt. Das dürfte wohl auch dadurch begründet sein, dass die Bauordnung zu wenig griffige Bestimmungen enthält für einen Ortsbildschutz, der diesen Namen auch wirklich verdient. Entsprechend erwarten wir von der Gemeinde, dass sie ihr Baurecht, ihre Bauordnung um ganz konkrete Bestimmungen ergänzt. So soll in der Bauordnung auch ein konkreter Bezug zwischen den kommunalen Bauvorschriften und dem Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz von nationaler Bedeutung (ISOS) erstellt werden. Es soll vermerkt werden, dass identitätsstiftende und geschützte Objekte grundsätzlich einen integralen Schutz verdienen. Da der grundsätzliche Verzicht auf Neueinzonungen für die Weiterentwicklung der Stadt implizit nach Verdichtung schreit, sollen für das verdichtete bzw. verdichtende Bauen im Ortszentrum konkrete städtebauliche und architektonische Kriterien – z.B. die Veranlassung von Architekturwettbewerben, aber auch der Grundsatz, dass man schützen, am Leben erhalten, gleichwohl mit hoher Qualität ergänzen und verdichten kann und dass diese Vorgehensweise prioritär anzugehen ist – verbindlich statuiert werden.